22. August 2023 – Stefan Angele

Die Ursprünge des Adventskalenders

Adventskalender - eine norddeutsche Tradition?

Adventskalender
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Mit großen Schritten nähert sich die Weihnachtszeit. Das Fest der Liebe wird bereits seit Jahrhunderten von einer Tradition begleitet: dem Adventskalender. Freudig öffnen wir jedes Jahr die Türchen und werden mit kleinen Aufmerksamkeiten belohnt. Aber woher kommt der Brauch? 

Die Ursprünge des Adventskalenders

Weihnachten ist für Prominente wie Normalbürger eine Zeit der Besinnlichkeit. Gerne ziehen wir uns in die private Sphäre mit Freunden und Familie zurück. Seinen Ursprung hat das Weihnachtsfest im Christentum. In Norddeutschland liegt zugleich eine Hochburg der lutherisch-evangelischen Kirchen. Obwohl heute zahlreiche Konfessionslose in Hamburg und weiteren Städten leben, wird das kulturelle Leben von christlichen Traditionen wie Weihnachten geprägt. 2018 führten dann einige norddeutsche Bundesländer den Reformationstag als Feiertag ein. Doch was haben Adventskalender damit zu tun? Mehr, als ihr womöglich denkt. So kommt der Adventskranzbrauch ursprünglich aus Hamburg. Als geistiger Vater der Adventstraditionen gilt Johann Hinrich Wichern aus der Hansestadt. Seine Idee, die Tage bis zum Weihnachtsfest zu zählen, wurde später von einem Münchner Verleger aufgegriffen. Danach erschienen die ersten Adventskalender auf dem Markt. Jene Tradition hat sich schnell im gesamten deutschsprachigen Raum ausgebreitet.

Heutige Formen von Kalendern

Adventskalender werden in allen Formen und Farben verkauft. Am bekanntesten ist die Variante mit Türchen zum Öffnen. Hinter den Klappen verbergen sich typischerweise kleine Süßigkeiten wie Schokolade oder Praline. Das letzte Türchen an Heiligabend enthält meistens das größte Stück. In Supermärkten und Ladengeschäften trifft man rund um die Weihnachtszeit unzählige Varianten des Kalenders an. Demgegenüber werden bei manchen Kalendern auch 24 Säckchen gefüllt. Aufwendig gestaltete Kalender aus Holz oder in Pyramidenform sind demgegenüber ein relativ neues Phänomen. Sie gehen auf die erzgebirgische Tradition der Weihnachtspyramide zurück. Überhaupt steigt die Bereitschaft, mehr Geld für aufwendig gestaltete Adventskalender auszugeben. Dutzende Unternehmen bieten spezielle Varianten mit Kosmetik, Tee oder Spielzeug an.

Online-Kalender als neue Adventstradition

Spätestens seit dem Erfolgszug des Internets sind virtuelle Adventskalender nicht mehr wegzudenken. Auf den Websites erscheint täglich ein neues "Türchen", etwa ein inspirierender Text, ein Video oder Podcast. Auch 2023 sind solche Kalender in Planung. Eine neue Form sind Charity-Kalender, die ganz im Sinne der Nächstenliebe mithilfe von Spenden Gutes für andere Menschen erreichen wollen. Beim Adventskalender für 24 gute Taten seht ihr direkt, wohin euer Geld fließt. Nach Eingang der Spende hält euch im Dezember 2023 ein Newsletter im E-Mail-Postfach auf dem Laufenden über die getätigten Beiträge. Die Summen fließen an Hilfsorganisationen rund um den Globus. Sie sollen Menschen ermöglichen, ihre Ernährungs- und Bildungssituation zu verbessern. Ebenso werden davon Naturschutzgebiete unterstützt, medizinische Behandlungen durchgeführt und weitere Fortschritte in vielen Ländern erzielt. Mit einer Spende bewirkt ihr also Positives und überprüft zugleich, wofür das Geld ausgegeben wird.

Adventsfenster in der Region Hamburg

Habt ihr schon einmal von Adventsfenstern gehört? Diese eher jüngere Tradition stammt aus dem ländlichen Raum. Mittlerweile ist sie in ganz Deutschland anzutreffen. Privatpersonen schmücken ihre Fenster festlich mit weihnachtlichen Motiven und beleuchten sie in den Abendstunden. Dazu veranstalten Dorfgemeinden gerne einen Umtrunk, sodass sich die Bewohner täglich an einem anderen Ort zusammenfinden. In der Vergangenheit gab es lebendige Adventskalender etwa in Hinschenfelde. Wir finden: eine schöne Idee

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